St. Agnes > Home > Lernen und Erfahren > Züge und Fächer > Gemeinschaftskunde 

Gemeinschaftskunde

Im Fach Gemeinschaftskunde ist es uns Lehrerinnen und Lehrern ein besonderes Anliegen, den Prozess der politischen Willensbildung unserer Schülerinnen anzuregen und zu fördern, denn auch heute noch sind Frauen in der Politik deutlich unterrepräsentiert.

Unser Ziel ist es, dass die Schülerinnen ihre demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten kennen lernen, um engagiert und verantwortlich handeln zu können. Damit nimmt das Fach Gemeinschaftskunde bei der Umsetzung des Profils Persönlichkeitsbildung eine wichtige Stellung ein.

Durch die Auseinandersetzung mit dem Grundgesetz leistet das Fach einen wichtigen Beitrag zur Werteerziehung. Die Schülerinnen lernen Streitgespräche zu führen, in Diskussionen und Debatten ihre eigene Meinung zu vertreten, aber auch die Ansichten anderer zu achten. Dies stärkt die Kultur des respektvollen Miteinanders.

Aufgrund seines Aktualitätsbezuges eignet sich das Fach Gemeinschaftskunde sehr gut zur Medienerziehung. Die Fähigkeiten Informationen zu beschaffen, zu verarbeiten, kritisch zu bewerten und die Ergebnisse zu präsentieren werden in diesem Fach besonders gefördert. Wichtig ist es uns, mit den Schülerinnen direkt vor Ort zu erfahren, wo und wie demokratische Entscheidungsprozesse ablaufen, welche Einflussmöglichkeiten sich für den Einzelnen eröffnen und welche Grenzen unser parlamentarisches System zieht.


Einwöchige Berlinfahrt

Jedes Jahr fahren alle Schülerinnen der Klassenstufe 10 nach Berlin. Dort besuchen die Schülerinnen den Bundestag, den Bundesrat und verschiedene Ministerien und haben Gelegenheit zum Gespräch mit einer/einem Bundestagsabgeordneten. Besuche des ehemaligen Stasiuntersuchungsgefängnisses in Hohenschönhausen, der Bernauer Straße und des Denkmals für die ermordeten Juden Europas bilden den historischen Schwerpunkt der Reise.
Neben diesem politischen und historischen Programm kommen auch kulturelle Unternehmungen nicht zu kurz: Der Besuch beispielsweise des Jüdischen Museums, des Hamburger Bahnhofs, des Neuen Museums oder des Museums Berggruen sowie abendliche Besuche von Theater- oder Musicalvorstellungen sorgen für viel Abwechslung.


Besuch Amtsgericht/Landgericht Stuttgart

Schülerinnen der Klassenstufe 9 besuchen eine Gerichtsverhandlung des Amts- oder Landesgerichtes Stuttgart, um den Ablauf eines Gerichtsverfahrens und die Rolle der am Prozess Beteiligten kennen zu lernen.

Im anschließenden Gespräch mit dem Richter/der Richterin können die Schülerinnen Fragen zum Prozessverlauf stellen und erhalten so weitere Einblicke in die Welt des Rechts und deren grundlegenden Prinzipien. Besonders häufig thematisiert werden dabei Fragen wie:
Welchen Zweck hat Strafe?
Ist unser Strafrecht gerecht, besonders was jugendliche Straftäter angeht?
Warum werden Menschen straffällig?
Wie müsste eine Gesellschaft mit weniger Straftaten beschaffen sein?


Teilnahme an Wettbewerben

Jedes Schuljahr unter den Gewinnerinnen beim Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für politische Bildung sind Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10. Mit aktuellen politischen Themen, zu denen entweder eine Dokumentation in Heftform, eine Wandzeitung oder ein selbstgedrehtes Video angefertigt werden, beteiligen sich jeweils 5er-Gruppen und hoffen unter den besten Einsendungen zu sein. Dass das klappen kann, zeigt sich angesichts der Preisträgerinnen aus den letzten Jahren, die mit Themen wie:

Kinderarmut in Stuttgart – ein wirkliches Problem?

Feinstaubalarm – was nun?

Lebensmittelverschwendung – muss das sein?


Wochenreferat zu einem aktuellen politischen Ereignis

„Was hat das mit dem Brexit nun auf sich?“ 
„Was sind die Ergebnisse und Folgen der aktuellen Klimakonferenz?“ – etc…

Die Schülerinnen der Klassenstufe 9 und 10 informieren sich und die Klasse über Hintergründe, Ursachen und Folgen aktueller politischer Ereignisse.

Dabei wählt jede Schülerin ihr Thema selbst aus, recherchiert eigenständig anhand verschiedener Quellen und präsentiert der Klasse die Ergebnisse.


Podiumsdiskussionen zu einer aktuellen Thematik

Regelmäßig veranstaltet der vierstündige Neigungskurs Gemeinschaftskunde Podiumsdiskussionen zu aktuellen politischen Themen.
In der Aula diskutieren die eingeladenen PolitikerInnen und Fachleute mit den Schülerinnen der Klassenstufe 10 und der Kursstufe eifrig über unterschiedlichste Fragestellungen. Moderiert wird die Veranstaltung von Schülerinnen des Neigungskurses.
Die Vorbereitung und Durchführung der Diskussion bedeutet für die Schülerinnen eine enorme organisatorische Vorbereitungsarbeit und eine gründliche inhaltliche Vorbereitung – die sich aber immer wieder lohnt.


Eifrige Beteiligung am St. Agnes an den Jugendratswahlen

Die „fliegende Wahlurne“ der Stadtverwaltung macht auch für ein paar Stunden Halt an unserer Schule, um möglichst vielen Schülerinnen die Gelegenheit zu geben, ihre Kandidaten und Kandidatinnen in den Jugendrat zu wählen.

Der Jugendrat Stuttgart ist die auf zwei Jahre direkt gewählte Vertretung der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren in den 23 Stadtbezirken der Landeshauptstadt. Die Jugendräte vertreten die Interessen der Jugendlichen gegenüber dem Gemeinderat, dem Oberbürgermeister, den Bezirksbeiräten und der Stadtverwaltung. Sie unterstützen und initiieren Einrichtungen für Jugendliche und planen und führen eigene Aktivitäten, Projekte und Veranstaltungen durch. Er ist parteipolitisch neutral.

Die Schülerinnen der Klassenstufe 8 bis zur Kursstufe beteiligten sich beim letzten Urnengang eifrig an der Wahl, sehr zur Freude der Koordinierungsstelle Jugendbeteiligung der Stadt Stuttgart.


Tagesfahrt zum Europäischen Parlament in Strasbourg/ Rollenspiel EU

Um einen Eindruck zu bekommen, wie europäische Politik funktioniert, fahren immer wieder Schülerinnen der Klassenstufe 10 und der Kursstufe einen Tag nach Straßburg ins EU-Parlament. Bei einer Führung durch das Gebäude, dem Besuch einer Debatte oder bei einem Rollenspiel zur europäischen Gesetzgebung wird deutlich, welch komplizierte Angelegenheit Politik auf europäischer Ebene darstellt. Allein die Kabinen der SimultandolmetscherInnen zeugen von der Vielfalt der EU. Im Diskussionsprozess müssen nationale Interessen ausgeglichen werden.