Latein
Latein behauptet seit mehr als 2500 Jahre seinen Platz im Bildungsauftrag Europas.
Dabei steht mit dem Erlernen der Sprache und ihren Formen die kommunikative Kompetenz immer noch im Zentrum. Seit über 30 Jahren wird dieser Aufgabe jedoch zu Recht die Beschäftigung mit der Mittelmeerkultur zur Seite gestellt. Neben dem Alltagsleben im antiken Europa wird der Blick auch auf die frühe Demokratie Roms gerichtet, in der um Teilhabe und Dialog sowie um Kompromisse zwischen Einzel- und Gruppeninteressen gerungen wird.
Bei der Vermittlung der Sprache beginnen wir spielerisch mit Sprachbausteinen aus der täglichen Unterrichtssituation . Im Laufe der ersten beiden Lehrjahre erkennen die Schülerinnen verschiedene Zeit- und Kasusformen und verstehen einfache Nebensatzarten analog zum Deutschunterricht. Bis zum Ende von Klasse 9 wird die gesamte Satzgrammatik erlernt.
Die sprachlich anspruchsvollen Texte aus dem Bereich der Philosophie, der Mythologie und der Politik sind Gegenstand der Oberstufenarbeit.
Die sprachlichen, inhaltlichen und methodischen Ziele werden am Ende von Kl.10 mit dem „Latinum“ dokumentiert.
Fachschaftsbeauftragte*r: Frau Schwarz-Hauns
Folgende Projekte/ Exkursionen sind fest in unserem Fachcurriculum verankert:
- Lernen lernen
Sprachkompetenz im Fach Latein bedeutet, möglichst differenzierte Ausdrucksformen erkennen und für ihre Funktion im Textzusammenhang deuten zu können. Hierfür ist die Regelmäßigkeit des Lernens notwendig, damit auch komplexe Sätze und Texte keine unüberwindlichen Schwierigkeiten darstellen und Formenwissen automatisiert wird.
Automatisierung heißt hier, dass der Zugriff auf Gelerntes mühelos vonstatten geht. Erreicht wird dies z.B. mit Vokabeltrainings im Unterricht und zu Hause auf der Grundlage der Hirn- und Motivationsforschung. Hierzu bieten sich verschiedene mediale Werkzeuge an: Wir als Fachschaft setzen auf Ausgewogenheit: Klassische „Hand-Arbeit“ neben ausgewählten digitalen Tool
- Wortableitungen und intersprachliche Kompetenz
Als Mutter der indoeuropäischen Sprachen zeigt Latein die Gemeinsamkeiten auf: Das lateinische Regelsystem ist in hohem Maß transparent, sodass Wortstämme (z.B. „sol“= Sonne) und Wortelemente (z.B. die Endung „-atio“ wie in Engl. „relation“) in allen Sprachen erkannt werden können.
Darüber hinaus ist die Gliederungsstruktur in nahezu allen historischen Textsorten (Drama, Erzähltexte, Lyrik, Rede etc.) von den antiken Vorbildern abgeleitet und so wiedererkennbar.
- Exkursionen in der Lehrbuchphase und der Kursstufe
Der historische Blick gehört zum grundlegenden Methodenverständnis des Faches Latein. Durch frühe Besuche in den lokalen Museen (z.B. Altes Schloss) und umfangreichere Exkursionen in die nähere und weitere Umgebung (Hechingen/Stein, Mainz, Trier, Rom) schulen und fördern wir den Blick für historische Objekte und Räume. Schülerinnen lernen so methodisch, eine digitale Präsentation vor Ort vorzubereiten.
Mit den Apps der weltweit bedeutenden Museen ermöglichen wir in verschiedenen Unterrichtssituationen den Umgang mit archäologischem Material und digitalen Museumsrundgängen, um die Hintergründe unserer Themen noch anschaulicher zu machen.