St. Agnes > Home > Lernen und Erfahren > Züge und Fächer > Geschichte 

Geschichte

Das Leitziel des Geschichtsunterrichts an unserer Schule ist es, das Geschichtsbewusstsein der Lernenden zu fördern und sie zu befähigen, auch nach der Schulzeit selbstständig historisch zu denken/sich zu informieren und ein Urteil zu bilden. Unser Unterricht unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei, ihre eigene Identität zu entwickeln und diese kritisch zu reflektieren. Sie lernen, Geschichte zu verorten, vergangene Ereignisse zu verstehen und Verbindungen zu heutigen Geschehnissen herzustellen. Dabei wird großer Wert auf das quellengestützte Argumentieren gelegt, bei dem verschiedene Perspektiven berücksichtigt werden. Der Geschichtsunterricht ermutigt Kinder und Jugendliche, sich aktiv und kritisch mit der Geschichte, ihrem kurzfristigen und langfristigen Nachwirken und dem gesellschaftlichen Umgang mit ihr auseinanderzusetzen. Durch die Förderung eines kritischen Bewusstseins möchten wir die Lernenden dazu befähigen, ein reflektiertes Verständnis der Vergangenheit zu entwickeln, das ihnen hilft, die Gegenwart besser zu begreifen und die Zukunft aktiv mitzugestalten.

Fachschaftsbeauftragter: Stefan Birkner

Folgende Projekte/ Exkursionen sind fest in unserem Fachcurriculum verankert:

  • Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau durch alle 9. Klassen

Der Besuch einer KZ-Gedenkstätte ist ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur. Durch den Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau wird Geschichte greifbar und lebendig. Schüler lernen die Bedeutung des Gedenkens an die Opfer und die Verantwortung, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten. Der Besuch fördert eine kritische Auseinandersetzung mit Geschichte und ist ein wichtiger Baustein in der Demokratiebildung der Schülerinnen, da er auch ein Bewusstsein dafür schaffen kann, wie wichtig es ist, sich gegen Rassismus, Antisemitismus und andere Formen von Diskriminierung einzusetzen.

  • Zeitzeugenvortrag zur Verfolgung durch die Stasi in der DDR

Die Schülerinnen der Kursstufe 2 haben die besondere Gelegenheit, an einem Vortrag von Herrn Dr. Dümmel teilzunehmen. Er berichtet anhand seiner Stasi-Akte über seine eigene Biographie und die Zersetzungsmaßnahmen, die die Stasi gegen seine Person, seine Familie und sein gesamtes Umfeld veranlasste. Hr. Dr. Dümmels eindrücklicher Bericht vermittelt den Schülerinnen auf anschauliche Weise den Unrechtscharakter dieser Verfolgungsmaßnahmen und lädt zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Geschichte der DDR ein. Dieses Projekt bietet den Schülerinnen einen einzigartigen Einblick in die Erfahrungen eines Zeitzeugen und leistet einen wichtigen Beitrag zur Förderung des historischen Bewusstseins.

  • Gedenkveranstaltung zum 9.November in Kooperation mit dem Hospitalhof

Unsere Schule liegt im Zentrum von Stuttgart inmitten des Hospitalviertels. In unserer direkten Nachbarschaft befinden sich die Synagoge und daran angeschlossene Institutionen der Israelitischen Religionsgemeinschaft, mehrere zentrale Institutionen der Evangelischen Kirche (Jugendkirche, Bildungszentrum Hospitalhof, CVJM, Eva) sowie städtische Institutionen wie das Jugendhaus "Das Mitte". Für uns als Fachschaft einer franziskanischen Schule ist der Kontakt, Austausch und die gemeinsame Zusammenarbeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung der aktiven Erinnerungsarbeit mit den Institutionen der Stadtgesellschaft ein wichtiges Anliegen. Das Hospitalviertel spielte in der Reichpogromnacht vom 09.11.1938 eine zentrale Rolle, aufgrund der Beheimatung der Synagoge und der Funktion des Hospitalhofs als Gefägnis der Gestapo Stuttgart. Es ist uns wichtig unseren Schülerinnen die Bedeutung unseres Schulstandorts im Zuge dieser Ereignisse im NS in Stuttgart zu vermitteln. Deshalb gestalten Schülerinnen der Kursstufe gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern jedes Jahr eine Gedenkveranstaltung im Hospitalhof, bei dem das Gedenken an den 09. November 1938 in Stuttgart verbunden wird mit einem aktuellen gesellschaftlichen Thema. So standen in den letzten Jahren beispielsweise "Fake News", "Aktueller Rechtsextremismus", "Die Ausgrenzung von Sinti und Roma" oder 2024 "Queer sein" im Zentrum der Veranstaltung.

Weitere regelmäßig stattfindende Aktivitäten:

  • Beteiligung an Stolpersteinverlegungen in Stuttgart
  • Beteiligung bzw. Mitgestaltung des Gedenkens an die Deportationen aus Stuttgart im Dezember 1941
  • Beteiligung am Gedenken zum 09.11. vor der Synagoge Stuttgart
  • Besuch der Museen in und um Stuttgart (Haus der Geschichte Baden-Württemberg, Hotel Silber, Stauffenberg-Gedenkstätte, Schloss Ludwigsburg, Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufarbeit von Verbrechen im Nationalsozialismus Ludwigsburg, Zeichen der Erinnerung am Inneren Nordbahnhof, Lindenmuseum Stuttgart)
  • Durchfürhung von Workshops mit dem "Lernort Geschichte"
  • Exkursionen in der Kursstufe (Elsass, "Neue Bundesländer" zur Geschichte der DDR)

(Simon Fichtner für die Fachschaft Geschichte)